Fokus-Künstlerin 2025: Dorothée Munyaneza

«Ich versuche, ein lebendiges, atmendes Archiv zu werden.»*

Dorothée Munyaneza ist Musikerin, Autorin, Choreografin und Performerin und gilt heute als eine der beeindruckendsten Stimmen der zeitgenössischen Bühnenkunst in Europa. Geboren in Ruanda, floh sie während des Genozids an den Tutsi 1994 mit ihrer Familie nach England und lebt heute in Marseille. Die multidisziplinäre Künstlerin schöpft aus ihrem kulturellen Erbe und verbindet Musik, Gesang, Text, und Bewegung zu einem unverwechselbaren künstlerischen Ausdruck. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit geschichtlichen Narben und Erfahrungen des Bruchs, die sie als dynamische Kraft begreift. Dabei setzt sie immer wieder über Grenzen hinaus wirksame, verbindende Dialoge zwischen Künstlerinnen in Gang. Munyanezas berührende Performances eröffnen Resonanzräume für Erinnerung und Hoffnung. 2021 begeisterte sie das Publikum am Zürcher Theater Spektakel mit ihrer international gefeierten Produktion «Mailles», die die Geschichten und Ästhetiken verschiedener afro-diasporischer Künstlerinnen miteinander verwebt. Dieses Jahr kehrt sie mit zwei aktuellen Bühnenarbeiten – dem Tanzstück «umuko» und der Solo-Performance «Toi, moi, Tituba…» – zurück ans Festival und gewährt in begleitenden Workshop- und Gesprächsformaten Einblicke in die Praxis, das Denken, die Einflüsse und Haltungen hinter ihrem vielfältigen künstlerischen Schaffen. In einem exklusiven Konzert sind die ruandischen Musiker Impakanizi & Jean-Patient «Nkubana» Akayezu, Mitwirkende aus dem Stück «umuko», live auf der Zentral-Bühne zu erleben.

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 «Der Körper als Archiv» 
Dorothée Munyaneza im Gespräch mit Marta Piras