Calvin Ratladi
A Hole in Waiting
PretoriaZwei Körper im dämmrigen Licht, einer auf dem Rücken des anderen schwebend. Sorgsam bewegen sie sich durch den Raum, Schritt für Schritt, Atemzug um Atemzug. An der Decke hängen leuchtende Objekte aus geflochtenen Gräsern; Basotho-Hüte, die zu Lampen umfunktioniert wurden. Sie erinnern an die Bergbauarbeitenden im postkolonialen Südafrika, denen dieser bewegende Abend gewidmet ist.
«A Hole in Waiting» führt uns in die Tiefen der südafrikanischen Bergbauindustrie, die geprägt ist von kolonialer Ausbeutung und einer Spirale der Gewalt am Körper Schwarzer Arbeiter*innen. Der Wettlauf um Rohstoffe, der das Apartheid-Regime wesentlich mitfinanzierte, verursachte über Generationen hinweg den vorzeitigen Tod unzähliger Menschen. Bis heute verlieren Minenarbeiter*innen ihr Leben durch Unglücke oder während Streiks gegen die schlechten Arbeitsbedingungen. Ihre Schicksale werden ins Vergessen gedrängt. Regisseur und Schauspieler Calvin Ratladi stammt selbst aus einer Bergarbeiter-Familie und ist der Erste, der nicht in dieser Industrie arbeitet. Zusammen mit Musiker Xolisile Bongwana spricht und singt er gegen die wiederkehrende, koloniale Gewalt und das Vergessen an. «Wir sind nicht hier, um zu weinen, bis keine Tränen mehr übrig sind», sagt Calvin Ratladi und meint damit die heilende Kraft, die vom gemeinsamen Trauern ausgeht und Widerstand ermöglicht. (af)
Einfach gesagt
Das Stück erzählt von Schwarzen Menschen, die in Südafrika in Bergbau-Minen arbeiten.
Sie werden dort ausgebeutet und sehr schlecht bezahlt.
Viele reiche Länder profitieren davon, auch die Schweiz.
Viele Menschen in den Minen sterben früh, weil die Arbeit gefährlich ist.
Und weil die Bedingungen so schlecht sind.
Regisseur Calvin Ratladi ist auch aus einer Bergarbeiter-Familie.
Mit seinem Stück will er an die Toten erinnern und gegen das Vergessen ankämpfen.
Künstlerische Leitung und Besetzung
Konzept & Regie | Calvin Ratladi |
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Mit | Calvin Ratladi, Xolisile Bongwana |
Komposition | Xolisile Bongwana |
Bühne & Kostüme | Nthabiseng Malaka |
Licht | Guy Nelson |
Produktionsleitung & Bühnenmanagement | Dimakatso Motholo |
Foto | Zivanai Matangi |
Produktion
Produktion | The Centre for the Less Good Idea |
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Koproduktion | Teatre Lliure, Barcelona |
Unterstützung | The Centre for the Less Good Idea (Johannesburg), Teatre Lliure (Barcelona), Festival Theaterformen (Braunschweig) |
Premiere | März 2022, Teatre Lliure (Barcelona) |
Rote Fabrik, Fabriktheater
Performance & Musik. Extraktivismus & Ausbeutung
Nominiert für den ZKB Förderpreis
Dauer
1 Std.
Sprache
Englisch
Übertitelungen
Handout
Alter
Interessant ab 14 Jahren
Zugänglichkeit
Stammtisch
So 18.8., 21.00 Uhr
Kooperation
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der IG Rote Fabrik
Daten
Vorstellungen ab heute- Fr 16.08. 21:00 - 22:00 CHF 35.–/20.–
- Sa 17.08. 21:00 - 22:00 CHF 35.–/20.–
- So 18.08. 18:00 - 19:00 CHF 35.–/20.–