Gosia Wdowik
Gloria. The right to be desperate
Warschau, ZürichDie polnische Theatermacherin Gosia Wdowik erforscht in ihrer Erstaufführung im Theater Neumarkt unsere voyeuristische Liebe zu Therapie-Reality-TV-Shows, die kollektive Sehnsucht, etwas Authentisches zu fühlen. Sie blickt hinter den Therapievorhang, begibt sich auf eine Reise des Mitleids und der Empathie – und fordert ein Recht auf Verzweiflung.
Ausgangspunkt für Wdowiks neues Stück sind die «Gloria»-Filme von 1965, besser bekannt als «Three Approaches to Psychotherapy». Diese Filme zeigen die frisch geschiedene Frau und Mutter namens Gloria in Psychotherapiesitzungen mit drei renommierten Therapeuten. Jeder der Filme gibt eine Antwort auf das, was Gloria zu dieser Zeit am meisten beunruhigte – Fragen zu ihrem Sexualleben und zu ihrer Beziehung zu ihrer Tochter. Ursprünglich als Schulungsvideos für Studierende gedacht, wurden die Filme anschliessend in Kinos und im Fernsehen veröffentlicht – ohne Glorias Zustimmung und unter Preisgabe ihrer Privatsphäre.
Das Theaterstück «Gloria. The right to be desperate» nutzt Reenactment, historisches Filmmaterial, Interviews und gelebte Erfahrung, um über Therapie, Privatsphäre und weibliches Begehren zu reflektieren. Es ist ein Ausflug in die Welt der Therapie- und Beichtkultur sowie der Selbsthilfe. Es ist eine Tragödie des authentischen Selbst, die der Frage nachgeht: Brauchen wir Authentizität, um unsere eigenen Gefühle spüren zu können? (tm)
Einfach gesagt
The right to be desparate» bedeutet: «Das Recht, verzweifelt zu sein.»
Das Stück wurde inspiriert von drei Filmen.
Die Filme zeigen eine verzweifelte Frau in drei verschiedenen Psycho-Therapie-Sitzungen.
Die Frau heisst Gloria.
Sie spricht in den Sitzungen über Probleme in ihrer Ehe.
Die Filmaufnahmen sollten eigentlich privat bleiben.
Aber sie wurden dann doch im Fernsehen gezeigt.
Gloria wurde nicht um Erlaubnis gefragt.
Das Stück handelt von Therapie, Privat-Sphäre und weiblicher Sexualität.
Künstlerische Leitung und Besetzung
Konzept & Regie | Gosia Wdowik |
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Mit | Izabella Dudziak, Sofia Borsani, Hale Bo Enzo Richter |
Dramaturgie | Tine Milz |
Bühne | Aleksandr Prowaliński, Gosia Wdowik |
Kostüme | Maja Skrzypek |
Musik & Sound | Agata Zemla |
Foto | Philip Frowein |
Produktion
Produktion | Theater Neumarkt |
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Premiere | August 2024, Theater Neumarkt (Zürich) |
Theater Neumarkt
Theater. Therapie & Voyeurismus. Weibliche Selbstermächtigung.
Dauer
1.30 Std.
Sprache
Englisch, Deutsch, Polnisch
Übertitelungen
Deutsch und Englisch
Alter
Interessant ab 12 Jahren
Zugänglichkeit
Kooperation
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Theater Neumarkt
Daten
Vorstellungen ab heute- Do 22.08. 20:00 - 21:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- Fr 23.08. 20:00 - 21:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- Sa 24.08. 19:00 - 20:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- So 25.08. 17:00 - 18:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- Di 27.08. 20:00 - 21:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- Mi 28.08. 20:00 - 21:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- Fr 30.08. 20:00 - 21:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- Sa 31.08. 20:00 - 21:30 CHF 45.–/30.–/15.–
- So 01.09. 18:00 - 19:30 CHF 45.–/30.–/15.–