Marta Górnicka

Indem sie sich der Erfahrung von Krieg, Gewalt und Unterdrückung stellen, leisten die beiden Festival-Künstlerinnen Marta Górnicka und Lola Arias künstlerische Konflikt- und Sorgearbeit. In zwei Workshops im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Komplexität aushalten. Konflikte umsorgen. Kunst befragen» geben sie am ersten Festival-Wochenende Einblicke in ihre Arbeitsweisen und zeigen, wie Biografien, in denen sich gesellschaftliche und persönliche Traumata spiegeln, erzähl- und teilbar werden – und wie sich in diesem Erzählen und Teilen manchmal Überlebensstrategien auftun.

Marta Górnicka hat mit ihrem chorischen Theater eine sehr spezifische kraftvolle Theatersprache und gleichzeitig eine Form für das Sprechen über Gewalt auf der Bühne gefunden. Ihre Kunstform ermöglicht es, Dinge zu verhandeln, für die uns Sprache und psychologische Werkzeuge fehlen. In ihrer neuen Produktion «Mothers. A Song for Wartime» schafft sie damit eine Form, in der ukrainische Frauen auch von sexueller Gewalt im aktuellen Krieg mit Russland erzählen können und gibt ihnen damit eine Stimme. Im Workshop «Giving a voice» teilt Marta Górnicka ihre Arbeitspraxis mit dem Publikum und zeigt auf, wie komplizierte Trauma-Arbeit und die Bewältigung unversöhnter politischer Konflikte mit Mitteln der Kunst denkbar werden. 

Weitere Veranstaltungen im Rahmen von «Komplexität aushalten. Konflikte umsorgen. Kunst befragen»

Lola Arias 
Care in documentary theatre (Workshop) 

Datum So 18.8., 16.00 Uhr Ort Toni-Areal, ZHdK Sprache Englisch Eintritt gratis, mit Ticket

Meron Mendel & Hannan Salamat
Trotzdem sprechen: Pluralität und Dialog in der Kunst (Podium) 

Datum Di 20.8., 18.00 Uhr Ort Seebühne Sprache Deutsch Eintritt gratis, mit Ticket

Richard Sennett 
Street and Stage (Vortrag & Gespräch) 

Datum Mi 21.8., 18.00 Uhr Ort Seebühne Sprache Englisch, Simultanübersetzung ins Deutsche Eintritt gratis, mit Ticket