Marta Górnicka
Mothers. A Song for Wartime
WarschauDie Frau – das stille Opfer aller Kriege? Ein Klischee, das die Warschauer Regisseurin Marta Górnicka und ihr Frauenchor lautstark und mutig aus dem Weg räumen. Als der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine begann, suchte die seit jeher politisch arbeitende Künstlerin den Dialog mit vom Krieg betroffenen Frauen und fand darüber zu einem Stück, dessen grosse Dringlichkeit seither Theaterbesucher*innen in ganz Europa fesselt.
Gemeinsam mit ukrainischen und belarusischen Frauen, die – teils mit ihren Kindern – nach Polen geflüchtet sind, erarbeitete sie, basierend auf den Erlebnissen der Frauen, ein Stück über die Gewalt gegen weiblich gelesene Körper. Das Ergebnis ist weit mehr als eine Dokumentation des Leids, das der Krieg – egal, wo auf der Welt er tobt – auch jenseits der Front sät. Górnicka bedient sich dazu in höchst zeitgenössischer Form eines der klassischsten Mittel des Theaters: Sowohl die Texte als auch die eingestreuten Volkslieder und Kinderreime werden von einem imposanten Frauenchor vorgetragen. Er führt einem die Universalität der geschilderten individuellen Erfahrungen vor Augen. Ein überaus intensiver und kraftvoller Theaterabend, der einen schnell gefangen nimmt, komplett umhaut, nicht zur Ruhe kommen lässt und in jedem Fall mit einem neuen Blick auf die Welt in das Draussen entlässt. (se)
Einfach gesagt
Auf der Bühne stehen 21 Frauen und Kinder.
Sie bilden einen Chor.
Die Frauen in dem Chor sind vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet.
Sie erzählen von ihren Erlebnissen mit Krieg und Gewalt.
Und sie singen.
Es ist ein emotionaler und bewegender Theater-Abend.
Künstlerische Leitung und Besetzung
| Konzept & Regie | Marta Górnicka |
|---|---|
| Mit | Liza Kozlova, Palina Dabravolskaja, Svitlana Onischak, Kateryna Taran, Svitlana Berestovska, Valeriia Obodianska, Sasha Cherkas, Mariia Tabachuk, Yuliia Ridna, Natalia Mazur, Aleksandra Sroka, Katarzyna Jaźnicka, Bohdana Zazhytska, Anastasiia Kulinich, Hanna Mykhailova, Katerina Aleinikova, Elena Zui-Voitek-hovskaya, Kamila Michalska, Maria Robaszkiewicz, Polina Shkliar, Ewa Konstanciak |
| Libretto | Marta Górnicka, The Chorus of Women |
| Musikalisches | |
| Konzept & Komposition | Wojchiech Frycz, Marta Górnicka |
| Choreografie | Evelin Facchini |
| Bühne | |
| Robert Rumas | |
| Kostüme | Joanna Załęska |
| Dramaturgische Mitarbeit | Olga Byrska, Maria Jasińska |
| Foto | Bartek Warzecha |
Produktion
| Produktion | The Chorus of Women Foundation (Warschau), Maxim Gorki Theater |
|---|---|
| Koproduktion | Teatr Powszechny Warschau, Festival d’Avignon, Maillon Théâtre de Strasbourg Scène européenne, Spring Performing Arts Festival, Tangente St. Pölten – Festival für Gegenwartskultur |
| Unterstützung | Teatr Dramatyczny in Warschau, Nowy Teatr Warschau, Ukrainian Institute, For Free- dom Foundation Warschau, Przystanek Świetlica, The «Sunflower» Solidary Community Center |
| Premiere | 29. September 2023, Teatr Powszechny (Warschau) |
In der Stadt
Chortheater, Selbstermächtigung, Gegen Kriegsgewalt
Dauer
1 Std.
Sprache
Ukrainisch, Polnisch, Belarusisch
Übertitelungen
Deutsch und Englisch
Alter
Interessant ab 14 Jahren
Publikumsgespräch
Do 15.8., im Anschluss an die Vorstellung
Zugänglichkeit
Audiodeskription
Vorstellung am Fr 16.8. mit Live-Audiodeskription
Stammtisch
Sa 17.8., 21.00 Uhr
Content Notes / Triggerwarnungen
Das Stück thematisiert Gewalt, Krieg und Flucht.
Im Text wird sexualisierte Gewalt gegen weiblich gelesene Personen explizit beschrieben.
Die Performer*innen zeigen auf der Bühne starke Emotionen wie Schreien.
Mehr dazu
Daten
Vorstellungen ab heute- Do 15.08. 20:00 - 21:00 CHF 49.–/29.–
- Fr 16.08. 20:00 - 21:00 CHF 49.–/29.–