Stefan Kaegi (Rimini Protokoll)
Dies ist keine Botschaft (Made in Taiwan)
Berlin, Eison, TaipeiOhne jeden Zweifel: An dem kleinen Taiwan führt in der Gegenwart kein Weg vorbei. Zwischen den Annexionswünschen der Volksrepublik China und den technologischen Bedürfnissen der westlichen Marktwirtschaften befindet sich der kleine Staat, die selbst ernannte Republik China, in einer konstant diffizilen Lage. Stefan Kaegi von Rimini Protokoll, einem der aktivsten Dokumentartheater-Kollektive im deutschsprachigen Raum, traf in Taipeh die Dramaturgin Szu-Ni Wen und entwickelte zusammen mit ihr «Dies ist keine Botschaft» – eine bildstarke Inszenierung über Diplomatie und über die grenzüberschreitenden Möglichkeiten von Theater.
Darin wird die Gründung einer taiwanesischen Botschaft simuliert – bis heute erkennen die meisten Länder Taiwan aus Rücksicht auf die Ein-China-Politik der Volksrepublik nicht offiziell als Staat an. Was wäre also, wenn Taiwan ein souveräner unabhängiger Staat wäre? Darüber denken an einem humorvollen, aber auch kritischen Abend nach: eine Aktivistin, ein ehemaliger Diplomat sowie eine Musikerin und Erbin eines Bubble-Tea-Unternehmens. Alle drei leben in Taiwan, kommen aus verschiedenen Generationen und repräsentieren unterschiedliche soziale Positionen und politische Haltungen. Ein dialektischer Abend also, der das Theater als Schutzraum definiert, in dem das freie Denken jenseits der Realpolitik ausprobiert werden darf. Ein ernsthafter und informationsreicher Abend, der einen dennoch spielerisch leicht für sich gewinnt. (se)
Einfach gesagt
Bei Rimini Protokoll treten oft Menschen auf, die keine Schauspielenden sind.
Sie sind Menschen wir Du und ich.
Das neue Stück beschäftigt sich mit Taiwan.
Taiwan ist eine Insel bei China.
Taiwan kämpft um seine Anerkennung.
Auf der Bühne stehen drei Bürger*innen Taiwans und berichten aus ihrem Land.
Im Stück wird eine Taiwanesische Botschaft gegründet.
Man lernt viel an diesem Theater-Abend.
Vor allem aber macht er Spass.
Künstlerische Leitung und Besetzung
Konzept & Regie | Stefan Kaegi |
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Mit | Chiayo Kuo, Debby Szu-Ya Wang, David Chienkuo Wu |
Dramaturgie & Mitarbeit Regie | Szu-Ni Wen |
Szenografie | Dominic Huber |
Video | Mikko Gaestel |
Musik | |
Polina Lapkovskaja (Pollyester), Debby Szu-Ya Wang, Heiko Tubbesing | |
Recherche Taiwan | Yinru Lo |
Videoshooting | Philip Lin |
Licht | Pierre-Nicolas Moulin |
Co-Dramaturgie | Caroline Barneaud |
Mitarbeit Regie | Kim Crofts |
Mitarbeit Szenografie | |
Matthieu Stephan (trainee) | |
Œil extérieur | Aljoscha Begrich, Viviane Pavillon |
Produktion Europa | Tristan Pannatier (Théâtre Vidy-Lausanne) |
Produktion | |
Taiwan | Chin Mu (NTCH) |
Foto | Claudia Ndebele |
Produktion
Produktion | Rimini Apparat, Théâtre Vidy-Lausanne, National Theater & Concert Hall, Taipei |
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Kopro- duktion | Zürcher Theater Spektakel, Berliner Fest- spiele, Volkstheater Wien, Centro Dramático Nacional Madrid, Festival d’Automne à Paris, National Theatre Drama/Prague Crossroads Festival |
Unterstützung | Centre culturel de Taïwan à Paris, Prix Tremplin Leenaards/La Manufacture |
Premiere | Januar 2024, Berliner Festspiele |
Werft
Dokumentarisches Theater. Freies Denken jenseits der Realpolitik
Koproduktion
Dauer
1.40 Std.
Sprache
Englisch und Chinesisch
Übertitelungen
Deutsch und Englisch
Alter
Interessant ab 14 Jahren
Publikumsgespräch
Fr 30.8., nach der Vorstellung
Zugänglichkeit
Audiodeskription
Vorstellung am Fr 30.8. mit Live-Audiodeskription
Content Notes / Triggerwarnung
In der Inszenierung kommen Videoaufnahmen, Alarmlichter und Geräusche von Erdbeben vor.
Die Performer*innen interagieren stellenweise mit dem Publikum.
Daten
Vorstellungen ab heute- Do 29.08. 19:00 - 20:40 CHF 49.–/29.–
- Fr 30.08. 19:00 - 20:40 CHF 49.–/29.–
- Sa 31.08. 19:30 - 21:10 CHF 49.–/29.–