Fragen nach einer gerechteren Welt
Die Auseinandersetzung mit Ungleichheit und Gerechtigkeit zieht sich durch einige Projekte des diesjährigen Festivalprogramms. Für die chilenisch-mexikanisch-österreichische Künstlerin Amanda Piña sind Berge lebendige Lebewesen. In ihrem mehrteiligen Projekt «The School of Mountains and Water» stellt sie, basierend auf ihrer langjährigen Recherche über die Dekolonisierung von Landschaften, die westliche Dualität von Mensch und Natur infrage und dafür indigenes Wissen ins Zentrum. Die Installationen von Plastique Fantastique und Border Forensics auf dem Festivalgelände sprechen verschiedene Sinne an und provozieren ein Nachdenken über die Kriminalisierung von Migration. Die moldawische Theatermacherin Nicoleta Esinencu untersucht musikalisch und performativ die Gewaltverhältnisse, denen Arbeitsmigrant* innen ausgesetzt sind. Über ungerechte Grenzregime spricht auch Vanessa E. Thompson im Rahmen der Vortragsreihe Talking on Water. Am Stammtisch finden diverse Begegnungen statt, die Themen von Ungleichheit und der gemeinsamen Überwindung von Grenzen in den Fokus stellen. Auch die brasilianische Künstlerin Renata Carvalho thematisiert in ihrer Performance «Manifesto Transpofágico » das Durchbrechen von Grenzen und Normen. Sie spricht offen über körperliche Transition und die komplexe und ephemere Choreografie von Identitätskonstruktionen. Die indische Künstlerin Mallika Taneja erhebt ihre Stimme im Namen aller Frauen in ihrem Land, die aufgrund struktureller Ungleichheit zum Verschwinden und Schweigen gebracht werden. Auch die Gruppe gemeinsam bauen wir neu thematisiert in ihrem mehrteiligen Projekt strukturellen Ausschluss und fordert mehr Mitsprache und Anerkennung für Finta+ Personen in handwerklichen Berufen.