Shu Lea Cheang & Dondon Hounwn
Hagay Dreaming Cave
HualienEine alte Legende der Truku-Indigenen in Taiwan erzählt von einem Jäger, der während der Jagd von einem plötzlichen Regenschauer überrascht wurde. Der Jäger fand Schutz in einer Baumhöhle und fiel in einen tiefen Schlaf. Im Traum begegnete er einer Gruppe von fluiden Geisterwesen, weder Mann noch Frau, die sich «Hagay» nannten. Diese übermittelten dem Jäger das Wissen über Rituale, die Jagd und das Weben. Der Jäger wachte auf, ging zurück in sein Dorf und teilte das Wissen der Hagay mit seinen Mitmenschen. Auf Basis dieser teils überlieferten, teils erfundenen Erzählung haben die Multimediakünstlerin Shu Lea Cheang und Dondon Hounwn, Künstler und praktizierender Schamane der Truku-Indigenen, ein künstliches Universum entworfen. In drei verschiedenen Formaten – einer Performance, einer Multimedia-Ausstellung und einer textilen Installation – erforschen die beiden die Verbindungen von queeren Lebensentwürfen, Schamanismus und zeitgenössischer Technologie.
«Hagay Dreaming Cave»
Die textile Installation auf der Landiwiese, «Hagay Dreaming Cave» genannt, ist eine Art Höhle. In ihr können sich die Besuchenden versammeln, um die traditionelle Handwerkskunst des fiktiven Hagay-Volkes kennenzulernen. Besuchende werden gebeten, einen alten Pullover zur Wiederverwertung mitzubringen, als Anlehnung an ein historisches Geschehen im Taiwan der 1950er- bis 60er-Jahre. Damals brachten westliche Missionare den Indigenen Pullover als Geschenke mit. Statt sie zu tragen, nahmen diese alle Fäden auseinander und webten sie zu traditionell gemusterten Kleidern neu zusammen. Das Publikum ist eingeladen, gemeinsam mit den Künstler*innen zu weben. Dazu werden Geschichten von indigenen Gemeinschaften erzählt, die Kultur- und Geschlechtergrenzen sprengen. (af)
«Hagay Dreaming Performance»
Nicht verpassen sollte man auch die zugehörige Performance, eine musikalische Reise zur Vielfalt der Geschlechter im Urzustand, in der futuristische Laser-Choreografien auf schamanistische Tänze treffen.
«Hagay Dreaming Exhibition»
In der Shedhalle findet parallel eine Multimedia-Ausstellung u.a. mit Werken von Dondon Hounwn statt.
Einfach gesagt
«Living Gaya Dreaming Hagay» ist ein Kunst-Projekt mit drei Teilen.
Die «Hagay Dreaming Cave» findet draussen auf der Landiwiese statt.
Dort gibt es eine Installation aus gewebten Schnüren.
«Cave» bedeutet «Höhle» auf Englisch.
Die Installation sieht aus wie eine Höhle.
Darin kann man mit den Künstler*innen zusammen weben und ihren Geschichten lauschen.
Wer will, kann einen alten Pullover mitbringen.
Der wird dann zerschnitten und zu neuem Garn verarbeitet.
Künstlerische Leitung und Besetzung
Regie | Shu Lea Cheang, Dondon Hounwn, Elug Art Corner |
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Mit | Dondon Hounwn, Kumu Basaw, Pilaw Uraw, Dremedreman, Ljaculjingiljing, Kiyu Pahau- ran |
Gesang | Kumu Basaw |
Lichtdesign | aka_chang |
Skulptur | Temu Basaw |
Produktion | Ping Yi Chen |
Foto | Hsuan Lang Lin |
Produktion
Produktion | Shu Lea Cheang, Ping Yi Chen |
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Unterstützung | National Culture and Arts Foundation (Taiwan), Indigenous Peoples Cultural Foundation (Taiwan) |
Premiere | |
2024, Zürcher Theater Spektakel |
Landiwiese
Textile Installation. Storytelling, Begegnung, gemeinsames Weben
Sprache
Multilingual
Zugänglichkeit
Öffnungszeiten
Fr 23.8., 15.00–17.00 Uhr, Sa 24. und So 25.8., 14.00–17.00 Uhr
Hinweis
bringen Sie gerne einen alten Wollpullover mit
Kooperation
Ein künstlerisches Projekt, entwickelt und präsentiert mit der Shedhalle
Daten
Vorstellungen ab heute- Fr 23.08. ab 15:00 - 17:00 Eintritt frei
- Sa 24.08. ab 14:00 - 17:00 Eintritt frei
- So 25.08. ab 14:00 - 17:00 Eintritt frei